er Spezialglashersteller Schott hat sich ein ehrgeiziges Nachhaltigkeitsziel gesetzt: Bis 2030 will das Unternehmen in seiner Produktion CO2-neutral sein. Dafür kommt es vor allem darauf an, den Schmelzprozess zu dekarbonisieren. Wichtigstes Transformationsfeld ist daher der Technologiewandel der bisher mit Erdgas betriebenen Schmelzwannen. Schott fokussiert sich im Moment auf zwei Transformationspfade: die Elektrifizierung der Schmelzwannen auf Basis von grünem Strom und den Einsatz von Wasserstoff. In beiden Feldern hat Schott Forschungsprojekte gestartet und investiert dafür einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. „Wir sehen hier bereits Erfolge“, sagt der Leiter Nachhaltigkeitskommunikation Jonas Spitra. „In diesem Jahr haben wir zum Beispiel das erste optische Glas mit 100 Prozent Wasserstoff erfolgreich in der Produktion geschmolzen, im nächsten Jahr werden wir die erste elektrische Schmelzwanne errichten – das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit.“
Der Vorteil von Wasserstoff: Der bestehende Schmelzprozess bleibt gleich, da ein Brenngas durch ein anderes ersetzt wird. Dafür muss die Infrastruktur wasserstofftauglich sein. Außerdem müssen Mess- und Regeltechnik angepasst werden, da aufgrund des geringeren Heizwerts des Wasserstoffs größere Mengen im Vergleich zum Erdgas benötigt werden.